DEFA-Klassiker



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Die Mörder sind unter uns

Am 15. Oktober 1946 wurde der erste deutsche Nachkriegsfilm, Die Mörder sind unter uns, in der Berliner Staatsoper uraufgeführt. Als Produktion der eben gegründeten Filmfirma DEFA vertrat der Streifen genau jene aufklärerischen, kritischen Inhalte, mit denen die kommunistisch dominierte Firmenleitung vor allem die Jugend zu Demokratie und Humanität erziehen wollte. Die deutsche Schuld ist das Thema des "Trümmerfilms". Regisseur Staudte hatte die Handlung in den letzten Wochen des Krieges skizziert, gleichsam als "innere Befreiung". Sogleich nach Kriegsende inszeniert, wurde der Film zum Zeitbild. Die Anklage, die er gegen die Täter des Dritten Reiches führt, spiegelte sich direkt in der aktuellen politischen Situation: Der Tag der Premiere war der Tag der Vollstreckung der Nürnberger Gesetze.
Berlin 1945. Susanne Wallner, eine junge Fotografin, kehrt aus dem Konzentrationslager zurück, doch ihre Wohnung ist besetzt. Hier lebt seit kurzem der aus Krieg heimgekommene Chirurg Mertens, der seine furchtbaren Erinnerungen mit übermäßigen Alkoholgenuß zu verdrängen sucht. Die beiden arrangieren sich, und mit Susannes Hilfe findet Dr. Mertens langsam wieder zu sich selbst. Da begegnet ihm sein ehemaliger Hauptmann Brückner nun ein aalglatter Geschäftsmann, dem es egal ist, ob er aus Stahlhelmen Kochtöpfe macht oder umgekehrt. Mertens Gewissen rebelliert, und am Weihnachtsabend 1945 will er Sühne fordern für ein von Brückner drei Jahre zuvor im Osten befohlenes Massaker an Frauen, Kindern und Männern. Im letzten Moment kann Susanne ihn davon überzeugen, daß die Vergeltung solcher Schuld keine Privatangelegenheit ist, sondern der Kriegsverbrecher vor ein Gericht gehört.

Produktion: Deutschland 1946
Darsteller: Hildegard Knef (Susanne Wallner ), Ernst Wilhelm Borchert (Dr. Mertens), Erna Sellmer (Frau Brückner), Arno Paulsen (Ferdinand Brückner), Michael Günther (ihr Kind Herbert)
Regie: Wolfgang Staudte
Musik: Ernst Roters



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Die lustigen Weiber von Windsor

Der adlige Sir John Falstaff hat nur Essen, Trinken und Frauen im Kopf. Er ist Stammgast im Wirtshaus von Windsor, ohne jemals die Zeche zu bezahlen, und von den Bürgersfrauen des Ortes ist keine vor ihm sicher. Diesmal hat er es gleich auf zwei abgesehen, Frau Fluth und Frau Reich. Bei den beiden ist er allerdings an die Falschen geraten. Zusammen mit den Dorfbewohnern schmieden sie einen Plan, um den dicken Tunichtgut für immer davonzujagen.

Produktion: DDR 1950
Darsteller: Sonja Ziemann (Frau Fluth), Camilla Spira(Frau Reich), Paul Esser (Sir John Falstaff), Claus Holm (Herr Fluth), Alexander Engel (Herr Reich)
Regie: Georg Wildhagen
Musik: Paul Schmitz



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Der Untertan

Regisseur Wolfgang Staudte demonstrierte mit seiner Verfilmung die innere Bereitschaft "gewisser Deutscher" um 1900, die über zwei Weltkriege hinweg 1945 zum Zusammenbruch des Landes führte. Für ihn ist Heßling ein Sinnbild des nationalsozialistischen Untertan. Im großen Kehraus der Schlussszene gibt er ihn der Lächerlichkeit preis. Auch formal machte sich Staudte dem geforderten "sozialistischen Realismus" der DEFA-Filme nicht untertan: Statt sich der Einheits-Optik der 1951 stramm propagandistisch arbeitenden Filmfirma zu fügen, setzte er auf Expressivität und experimentelle Montage. Noch heute ein Erlebnis!

Diederich Heßling ist ein verweichlichtes, autoritätshöriges Kind, das sich vor allem fürchtet. Doch bald schon erkennt er, daß man der Macht dienen muß, wenn man selbst Macht ausüben will. Nach oben buckeln und nach unten treten, wird von nun an seine Lebensmaxime. So macht er seinen Weg als Student in Berlin und später als Geschäftsmann in seiner Papierfabrik in Netzig. Dem Regierungspräsidenten von Wulkow untertänig, weiß er sich dessen Beistand sicher. So denunziert er seinen Konkurrenten und schmiedet ein betrügerisches Komplott mit den korrupierten Sozialdemokraten im Stadtrat. Auf seiner Hochzeitsreise mit der reichen Guste nach Italien bekommt er endlich Gelegenheit, seinem Kaiser einen Dienst zu erweisen. Und schließlich geht sein größter Wunsch in Erfüllung: die Einweihung eines Kaiserdenkmals, bei der er die Festansprache hält - ordengeschmückt. Bis ein Gewitter hereinbricht. Als die Wolken verzogen sind, räumen Trümmerfrauen den Schutt beiseite.

Produktion: DDR 1951
Darsteller: Werner Peters (Diederich Heßling), Paul Esser (Regierungspräsident von Wulkow), Blandine Ebinger (Seine Frau), Erich Nadler (Vater Heßling), Gertrud Bergmann (Mutter Heßling)
Regie: Wolfgang Staudte
Buch: Heinrich Mann
Musik: Horst Hans Sieber



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Karbid und Sauerampfer

Zu Kriegsende liegt auch die Dresdener Zigarettenfabrik in Schutt und Asche. Obwohl Nichtraucher, blutet Kalle das Herz - schließlich war es seine Arbeitsstätte. Um sie wieder aufzubauen, braucht man vor allem Karbid zum Schweißen. Kalle hat eine Quelle in Wittenberg. Er macht sich auf den Weg dorthin und muß nun - mit sieben Fässern - zurück: per Anhalter. Das Abenteuer läßt sich gut an. Die sympathische Karla nimmt ihn ein Stück in ihrem Fuhrwerk mit. Am liebsten würde er bei ihr bleiben, aber die Pflicht treibt ihn weiter. Daß er zurückkommen wird, ist versprochen. Sein einziges Zahlungsmittel, Zigaretten, nimmt ihm ein LKW-Fahrer für eine kleine Wegstrecke ab. Bis er Dresden erreicht, muß er sich noch vom Verdacht der Plünderei reinwaschen, einen Schiffbruch überstehen, sich eines geschäftstüchtigen US-Offiziers und einer mannstollen Witwe entledigen. Zwei Fässer bringt er glücklich durch - genug für den Neuanfang.

Produktion: DDR 1963
Darsteller: Erwin Geschonneck (Kalle), Marita Böhme (Karla), Manja Behrens (Clara), Margot Busse (Karin), Kurt Rackelmann (Riese)
Regie: Frank Beyer
Musik: Joachim Werzlau



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Die Abenteuer des Werner Holt

Werner Holt und Gilbert Wolzow sind Freunde seit der Schulzeit. Halbe Kinder noch, liegen sie im Frühjahr 1945 in einer Stellung im Osten Deutschlands, die sie gegen die anrückende Rote Armee verteidigen sollen. Wolzow hat das Kommando der kleinen Truppe an sich gerissen und befiehlt dem Funker Holt, Verbindung mit dem Regiment herzustellen. Während des Funkens erinnert sich Holt an die entscheidenden Stationen seines Lebens: den Beginn seiner Freundschaft mit Wolzow, die gemeinsame Meldung zum Militär, die Begegnung mit dem Tod beim ersten Einsatz als Flakhelfer, das erotische Erlebnis mit einer SS-Offiziersfrau, das ihn anekelte. Für die humanistische Gesinnung seines Vaters fehlte ihm damals das Verständnis. Langsam jedoch wandelt sich seine Haltung. Beim Einsatz gegen slowakische Partisanen hat er der jungen Milena zur Flucht verholfen. Dann konnte er auch den Schulfreund Gomulka verstehen, der zum Feind übergelaufen war. - Die russischen Panzer rollen an, können aber noch einmal zurückgeschlagen werden. Als Wolzow einen 16jährigen erschießt, der aus Angst fliehen will, begehrt Holt auf und entwaffnet ihn. Er bringt ein Maschinengewehr in Stellung und mäht ein SS-Durchhaltekommando nieder. Dann verläßt er die Stellung und macht sich auf den Weg zu Gundel, die auf ihn wartet und mit der er sein neues Leben beginnen will.

Produktion: DDR 1964
Darsteller: Klaus-Peter Thiele (Werner Holt), Manfred Karge (Gilbert Wolzow), Arno Wyzniewski (Sepp Gomulka), Günter Junghans (Christian Vetter)
Regie: Joachim Kunert
Buch: Dieter Noll
Musik: Gerhard Wohlgemuth



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Spur der Steine

Frank Beyers Film Spur der Steine führt eine mit viel Komik gewürzte, radikale Auseinandersetzung mit der Planwirtschaft und der politischen Bürokratie in der DDR. Glänzend besetzt mit dem jungen Manfred Krug in der Rolle des raubeinigen Brigadenführers Hannes Balla und mit einer großen Portion despektierlicher Seitenhiebe gegen das SED-Regime versehen, bewies Frank Beyer großen Mut, als er den gleichnamigen Roman von Erik Neutsch verfilmte. Doch dieser Mut wurde nicht belohnt: Nach nur wenigen Vorführungen wurde der Film noch 1966 verboten und kam erst nach dem Mauerfall in die deutschen Kinos, wo er den verdienten großen Beifall fand.

Absoluter King auf der Großbaustelle Schkona ist der großspurige und auch körperlich fast ungeschlachte Brigadier Hannes Balla. Er genießt vor allem bei seiner Truppe höchstes Ansehen, weil er dafür sorgt, daß die Abrechnungen und die Prämien stimmen. Ein bißchen ungemütlich wird es Hannes allerdings, als die junge Technologin Kati Klee und der neue Parteisekretär Werner Horrath auf der Baustelle erscheinen. Hannes sieht seine Unangreifbarkeit" und seinen Ruf gefährdet, weil Horrath eine durchaus interessante Persönlichkeit ist, die den Vergleich mit Balla nicht zu scheien braucht. Und Kati Klee zwingt Hannes, ein bißchen die Draufgängermaske zu lüften und etwas von seinem wahren Wesen preiszugeben. Balla verliebt sich in Kati. Aber auch Horrath liebt - trotz Frau und Kind, an denen er hängt und die ihn in Rostock erwarten - die junge Technologin. Er kann sich nicht entscheiden und verstrickt sich in Lügen, macht sich aber selbst vor, das zum Nutzen des Werkes zu tun. Doch die Lüge fordert ihren Tribut. Die enge Beziehung der drei Menschen - Kati, Werner und Hannes, eine Beziehung, die zunächst auch wirklich dem Werk zugute kam - Balla ließ sich für neue Aufgaben und Ansichten begeistern - diese enge Beziehung wird zerstört."

Produktion: DDR 1966
Darsteller: Manfred Krug (Hannes Balla), Krystyna Stypukowska (Kati Klee), Eberhard Esche (Werner Horrath), Johannes Wieke (Hermann Jansen), Walter Richter-Reinick (Richard Trutmann)
Regie: Frank Beyer
Musik: Wolfram Heicking



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Jakob der Lügner

Frank Beyers gleichnamige Adaption von Jurek Beckers preisgekröntem Roman Jakob der Lügner erzählt die eindrucksvolle Geschichte vom Helden wider Willen mit sehr schlichten filmischen Mitteln. Aber gerade dadurch gelingt es ihm, das Dilemma des sympathischen Lügners ohne falsches Pathos in all seinen Facetten zu beleuchten.
Lügen dienen meist dem eigenen Schutz, manchmal aber zwingt einen das Leben auch zu ganz uneigennützigen Lügen. So auch Jakob Heym. Eigentlich ist er ein eher unauffälliger jüdischer Bewohner im Warschauer Ghetto, der sich gegen Ende des Jahres 1944, wie die meisten dort, seinem Schicksal ergeben hat. Doch weil ein Wachmann sich einen üblen Scherz mit ihm erlaubt, findet er sich plötzlich in der Wachstube des Ghettos wieder, die normalerweise kein Ghettobewohner lebend verlässt. Aber Jakob verlässt das Wachrevier nicht nur unbeschadet, sondern auch mit der zufällig aus dem Radio aufgeschnappten Information, dass die Russen nicht mehr weit vom Ghetto entfernt sind.

Um einen Freund vor dem sicheren Tod zu bewahren, gibt er sein Wissen schließlich preis. Nur: Keiner glaubt ihm, dass er lebend die Wachstube verlassen konnte, weshalb er behauptet, ein eigenes Radio zu besitzen. Eine Notlüge mit weitreichenden Konsequenzen. Denn die Hoffnung auf eine baldige Befreiung weckt die Lebenslust der desillusionierten Bewohner. Jeder im Ghetto will nun mit den neuesten Informationen versorgt werden, was Jakob in große Nöte stürzt. Weil er aber die einmal geschürten Hoffnungen nicht mehr zerstören will, muss er immer weiter lügen.



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Das Lied der Matrosen

Herbst 1917. Die russische Revolution erschüttert die Grundfesten der alten Welt. An der Verbrüderung deutscher und russischer Soldaten sind auch Matrosen und Heizer beteiligt, die ihre Offiziere entwaffnen, um die Versenkung eines russischen Frachters zu verhindern. Nach Deutschland zurückgekehrt, geht der Kampf weiter. Die Kieler Hafenarbeiter und Matrosen rufen zum Massenstreik auf, fordern die Absetzung des Kaisers, das Ende des Krieges. Daraufhin beschliesst die Admiralität die Operation "Niebelungen". Durch sie soll die gesamte deutsche Flotte in einer Schlacht gegen die Engländer vernichtet werden, um die Revolution zu ersticken... (s/w)

Produktion: DDR 1958
Darsteller: Günther Simon, Raimund Schelcher
Regie: Kurt Maetzig, Günter Reisch
Musik: Wilhelm Neef



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Die Unbesiegbaren

1889. Das letzte Jahr des Sozialistengesetzes, das die Arbeit der SPD in Deutschland unter Strafe stellte. Zu den im Untergrund lebenden Sozialdemokraten gehört auch der Berliner Schlosser Schulz. Doch die Polizei kann ihn nicht überführen. So besticht sie den Arbeiter Köppke, den Beweis für Schulzes politische Tätigkeit zu erbringen.... Als Schulz aus dem Gefängnis entlassen wird, ist das Sozialistengesetz gefallen, und die Sozialdemokraten treten zum ersten Mal wieder öffentlich auf - mit einem Meeting, auf dem Wilhelm Liebknecht und August Bebel reden.(s/w)

Produktion: DDR 1953
Darsteller: Alice Treff, Willy A. Kleinau, Erwin Geschonneck
Regie: Artur Pohl
Musik: Walter Sieber



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Hauptmann Florian von der Mühle

Nach den Befreiungskriegen gegen Napoleon zieht der Müller Florian nach Wien, um beim kongress sein Recht einzuklagen. Mit List und Glück, mit Sahnetorten und scharfen Klingen kämpft er sich durch Intrigen des Adelssumpfes und Schikanen der Geheimpolizei. Am Ende steckt er nicht nur das Geld ein - sondern erobert auch die schöne Duchessa von Guastalla...

Produktion: DDR 1968
Darsteller: Manfred Krug (Hauptmann Florian), Regina Beyer (Duchessa von Guastalla), Rolf Herricht (Amadeus), Gisela Bestehorn (Freifrau von Colloredo), utta Klöppel (Fanny Schauendorf)
Regie: Werner W. Wallroth
Buch: Joachim Kupsch
Musik: Karl-Ernst Sasse



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Eolomea

Science-Fiction Film der DDR in Kooperation mit Bulgarien und der Sowjetunion. DEFA-Star Rolf Hoppe spielt mal wieder den Bösewicht.

Acht Raumschiffe sind spurlos verschwunden, und zur Orbitalstation "Margot" ist die Verbindung abgebrochen. Maria Scholl, Leiterin der Station "Erde-Zentrum" beruft eine Konferenz ein, auf der sie mit Professor Olo Tal aneinandergerät und den Verdacht schöpft, dass er Näheres weiss. Seine Tochter befindet sich in einem der Raumschiffe. Angesichts dieser Ereignisse wird ein absolutes Flugverbot verhängt. Auf einem Asteroiden versehen der Lotse Kun und der Kosmonaut Dan ihren Dienst. Kuns Sohn ist ebenfalls in einem der Raumschiffe. Und Dan möchte zur Erde zurück. Er liebt Maria und sie ihn. Als sich trotz Flugverbots ein Raumschiff auf dem Weg zur Station "Margot" macht, bekommt Dan den Befehl, ihm den Weg zu versperren, und Maria setzt einem anderen Raumschiff nach. Auf "Margot" treffen sich die beiden endlich wieder, und das Geheimnis wird gelüftet. Die verschwundenen Raumschiffe sind einem seit langem bekannt, aber unerforschten Lichtsignalen von einer zwölf Lichtjahre entfernten Sonne auf der Spur.

Produktion: DDR 1972
Darsteller: Cox Habbema (Prof. Maria Scholl), Iwan Andonow (Daniel Lagny), Wsewolod Sanajew (Kun), Rolf Hoppe (Olo Tal), Peter Slabakow (Pierre Brodski)
Regie: Herrmann Zschoche
Musik: Günther Fischer



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Im Staub der Sterne

Die internationale Kritik hielt Im Staub der Sterne für einen gut gemachten altmodischen Science-Fiction-Thriller. Im Entstehungsland DDR wurde die Produktion von 1976 jedoch verrissen. Und das obwohl Drehbuchautor Joachim Hellwig sich als linientreuer Dokumentarfilmer bewährt hatte. Die soziale Parabel sei zu schwach entwickelt, hieß es, die Modelle der Weltanschauung seien nicht wirklichkeitskonform, das sozialistische Weltsystem spiegele sich nicht genügend wieder, der Gegenwartsbezug sei zu vage.
Auf der Erde wird ein Hilferuf vom Planeten TEM 4 empfangen. Doch das Raumschiff Cynro, das zur Hilfe ausgesandt wird, findet keine Spur von einer Notstation. Im Gegenteil: Der Herrscher des Planeten gibt für seine Gäste ein rauschendes Fest, bei dem er ihr Bewußtsein manipuliert. Nur der an Bord gebliebenen Navigator Suko schöpft Verdacht und versucht auf eigene Faust, das Geheimnis von TEM 4 zu entschlüsseln. Dabei macht er eine furchtbare Entdeckung: In einem Bergwerk müssen die Ureinwohner des Planeten Sklavenarbeit verrichten. Von ihnen stammte auch der Notruf. Wie können die Erdenbewohner helfen? Ein erbarmungsloser Kampf gegen die Unterdrückung beginnt...

Produktion: DDR 1976
Darsteller: Jana Brejchowa(Akala), Alfred Struwe (Suko), Ekkehard Schall (Chef), Milan Beli (Ronk), Sylvia Popovici (Illic)
Regie: Gottfried Kolditz
Musik: Karl-Ernst Sasse



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Der schweigende Stern

Kurt Maetzig, der in knapp 30 Jahren 22 Filme in der DDR drehte, führte bei dieser aufwändigen Koproduktion mit Polen Regie. Mit diesem Film sollte dem großen Hollywood-Kino Paroli geboten werden. Und tatsächlich wurde der Film international für Effekte und Bauten gelobt. In der Bundesrepublik lief der Film unter dem Titel Raumschiff Venus antwortet nicht in den Lichtspielhäusern
Am Anfang des 20. Jahrhunderts geht eine kosmische Spule vom Planeten Venus auf die Erde nieder. Siebzig Jahre später fliegt ein Raumschiff auf den Olaneten, um das Geheimnis dieser Spule zu ergründen. Während des Fluges gelingt es, den Inhalt der Botschaft zu entschlüsseln. Er besagt, dass die Venusbewohner 1908 einen Angriff auf die Erde planten. Obwohl es nicht dazu kam, erwartet die Mannschaft nichts Gutes. Man entdeckt auf der Venus keine Lebewesen mehr, nur technische Anlagen, die im Selbstlauf funktionieren. Eine gigantische Vernichtungsmaschine, die außer Kontrolle geraten sein muß und sich gegen ihre eigenen Erbauer gerichtet hat. Noch immer wird atomare Strahlung freigesetzt. Die Erdenbewohner sind in höchster Gefahr...

Produktion: DDR 1959
Darsteller: Yoko Tani (Sumiko), Oldrich Lukes (Hawling), Ignacy Nachowski (polnischer Chefingenieur), Julius Ongewe (Talua), Michail N. Postnikow (Arsenjew)
Regie: Kurt Maetzig
Buch: Stanislaw Lem
Musik: Andrzej Markowski



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Auf der Sonnenseite

Stahlschmelzer Martin Hoff ist ein begabter Musik: er und Schauspieler, weshalb ihn sein Betrieb auch zur Schaulspielschule delegiert. Da er aber auch äußert selbstbewußt und ziemlich aufmüpfig ist, fliegt er bald wieder. Bei seiner Abschiedsfeier begegnet er einer zauberhaften Frau, die ihn wegen seines aufdringlichen Verhaltens jedoch einfach stehen läßt. Eine Wette mit Freunden und auch eine innerer Stimme veranlassen ihn, die Unbekannte zu suchen. Auf einer Baustelle soll sie sein, und da findet sich Martin nun ein. Er ist nicht wenig überrascht, als ihm die Gesuchte als Bauleiterin Ottilie Zinn entgegentritt. Martin zieht alle Register seines Könnens, arbeitsmäßig und künstlerisch, um Ottilie zu erobern, was ihm letztlich auch gelingt. Außerdem bekommt er wieder eine Delegierung zur Schauspielschule.

Produktion: DDR 1961
Darsteller: Manfred Krug (Martin Hoff), Marita Böhme (Ottilie Zinn), Heinz Schubert (Schnepf), Fred Mahr (Jens Krüger), Gert Andreae (Matze Wind)
Regie: Ralf Kirsten
Musik: André Asriel



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Denk bloß nicht, ich heule

Denk bloß nicht, ich heule wurde 1964 unter der Regie von Frank Vogel gedreht - und bereits 1965, nach dem 11. Plenum des ZK der SED, mit dem Prädikat "besonders schädlich" versehen und verboten.

Das Drehbuch von Joachim Nestler und Manfred Freitag erzählt die Geschichte des Jungen Peter, der der Schule verwiesen wird, weil ihm zum Aufsatzthema "Ich brauche die Republik, die Republik braucht mich" nichts Positives einfallen wollte. Sein trotziger Grundsatz "Ich will selber denken" erschwert ihm das Leben in der DDR der sechziger Jahre und scheint ihm die Zukunft zu verbauen.
In diesem Film wird der "real existierende Sozialismus" so gezeigt, wie er tatsächlich existierte, werden die Probleme der Nachkriegsjugend und die Schwierigkeiten "unangepaßter" Jugendlicher in der Gesellschaftsordnung der DDR deutlich gemacht. Allzu deutlich wie es scheint, denn "Denk bloß nicht, ich heule" wurde für 25 Jahre verbannt und konnte erst 1990 rekonstruiert und uraufgeführt werden.
Der Film ist ein lebendiges Zeichen deutscher Geschichte und ein Beweis für den Mut einiger DEFA-Filmschaffender und ihren Willen zur Veränderung, den sie teilweise mit langjährigem Berufsverbot bezahlen mußten.

Produktion: DDR 1965
Darsteller: Peter Reusse (Peter), Anne-Kathrein Kretzschmar (Anne), Hans Hardt-Hardtloff (Annes Vater), Jutta Hoffmann (Uschi), Helga Göring (Frau Naumann)
Regie: Frank Vogel
Musik: Hans-Dieter Hosalla



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Karla

Schon 1965 abgedreht, jedoch dann von der SED-Führung verboten und erst 1990 uraufgeführt.

Karla tritt nach Abschluß der Universität mit großen Ambitionen eine Stelle als Lehrerin in einer Kleinstadt im Norden der DDR an. Sie möchte den Schülern nicht nur Fakten vermitteln, sondern sie vor allem zu selbstständigem Denken anregen. Mit Direktor Hirte versteht sie sich anfangs recht gut. Doch ihre Ideale stoßen auf Unverständnis - auch bei den Schülern, die längst wissen, was zu sagen ist, und was man besser verschweigt. Ihr unkonventionelles Verhalten, sie hat auch noch eine Beziehung zu dem Aussteiger" Kasper, fällt unangenehm auf."

Produktion: DDR 1965
Darsteller: Jutta Hoffmann (Karla), Jürgen Hentsch (Kaspar), Hans Hardt-Hardtloff (Direktor Hirte), Inge Keller (Schulrätin Janson), Gisela Morgen (Frau Wenndorf)
Regie: Herrmann Zschoche
Musik: Karl-Ernst Sasse



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Das Kaninchen bin ich

Auch Das Kaninchen bin ich ist der DDR-Regierung zum Opfer gefallen und wurde, obwohl schon 1965 gedreht, erst 1990 veröffentlicht.

Maria Morzeck ist 19 Jahre alt und arbeitet als Kellnerin. Eigentlich wollte sie Slawistik studieren und Dolmetscherin werden. Doch weil ihr Bruder Dieter wegen staatsgefährdender Hetze" zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt wurde, ließ der Staat sie nicht zum Studium zu. Maria verliebt sich in den wesentlich älteren Paul Deister, sie erfährt, daß er der Richter war, der Dieter zu der hohen Strafe verurteilt hat...."

Produktion: DDR 1965
Darsteller: Angelika Waller (Maria Morzeck), Alfred Müller (Richter Paul Deister), Ilse Voigt (Tante Hete), Wolfgang Winkler (Dieter), Irma Münch (Gabrioele Deister), Rudolf Ulrich (Grambow), Helmut Schellhardt (Bürgermeister), Annemarie Esper (Edith)
Regie: Kurt Maetzig
Musik: Reiner Bredemeyer

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