jeden Dienstag 22:50 |
Polizeiruf
110
DDR-Kriminalfilmreihe
Die Krimireihe Polizeiruf 110 war die erfolgreichste Serie des
DDR-Fernsehens und die einzige, die die DDR überlebt hat.
Obwohl es in der Ex-DDR offiziell keine kriminelle Szene gab, im Polizeiruf
110 gab es sie: Irgend jemand verstieß immer gegen die von der Partei
vorgegebenen Normen und mußte zwangsläufig kriminell werden
und scheitern. So gab es Alkoholiker, Asoziale, Verzweifelte und sich
Bereichernde. Diese Krimis zeigten oftmals mehr Realität, als sie
in der DDR-Nachrichtensendung "Aktuelle Kamera" vorkommen durfte.
Themen sind nicht die großen spektakulären Verbrechen oder
organisierte Kriminalität, sondern das, was die Menschen in Kleinstädten
und auf dem flachen Land sich in der Familie, unter Freunden und bei der
Arbeit täglich antun. Die Frage des Täter-Opfer-Verhältnisses
oder die Psychologie des Täters stehen im Vordergrund, es gibt keine
schillernden Kommissare und spektakulären Verfolgungsjagden.
Oberleutnant Hübner, Hauptmann Fuchs und ihre Assistenten sind jahrelang
die einzigen Ermittler. Später kommen die Kollegen Grawe, Zimmermann
und Beck hinzu.
Die Erstausstrahlungen der Polizeiruf 110-Folgen liefen in der DDR ausschließlich
im ersten Programm Sonntag Abend 20.00 Uhr.
Übersicht
DDR-Fernsehserien |
immer
von Di auf Mi
gg. 00:15
|
Der Staatsanwalt hat das Wort
DDR-Fernsehserie von 1965-1991 (139 Episoden)
Am 21. Oktober1965 wird im DDR-Fernsehen eine Reihe geboren, deren Handlungen
außerhalb der angestammten Kriminalgeschichten liegen, und zwar
das sogenannte "Kriminologische Fernsehspiel". So schildert
die 139teilige Serie vor allem das Vorfeld der kriminellen Handlung. Daher
gibt es auch keine Ermittler und die Aufklärung des Verbrechens steht
nicht im Zentrum der Reihe, sondern es werden in sozialgetreuen Studien
menschliche Schicksale gezeigt.
Kommentiert wird jede Episode von Dr. Peter Przybylski, der Pressesprecher
der Generalstaatsanwaltschaft (er führt die Zuseher in die Handlung
ein, wirft Fragen auf, die er am Ende beantwortet). Die Autoren mußten
aber darauf achten, daß die behandelten Fälle im Einklang mit
der Kriminalitätsstatistik der DDR standen, und so häuften sich
Fälle kleinerer Dominanz wie Diebstahl, Heiratsschwindel, Verkehrsvergehen,
Betrug oder Trunkenheit. Die absolute Ausnahme bildeten Verbrechen wie
Totschlag oder Mord.
Nach der Wende findet mit Auflösung des Deutschen Fernsehfunks auch
die langlebige Reihe Der Staatsanwalt hat das Wort ihr Ende.
DVD-Tipp: DDR-Fernsehserien
Übersicht
DDR-Fernsehserien |