Illustrierte / Magazine
Eulenspiegel
Die Eule ging aus dem "Frischen Wind" hervor und erschien zum ersten
Mal 1957. Der Eulenspiegel war das einzige öffentliche Forum, in dem
in der DDR Satire stattfand, Kritik zwischen den Zeilen möglich war und
Karikaturisten sich ausleben konnten.
Vor der Wende erreichte das Blatt eine durchschnittliche Druckauflage von
etwa 492.000 Exemplaren.
Auch der Eulenspiegel ist eine der wenigen Zeitschriften die die Wende überlebt
haben. Ab 1990 erschien der Eulenspiegel im Eigenverlag der Eulenspiegel GmbH,
Berlin und erreicht heute eine verkaufte Auflage von 125.000 Exemplaren.
NBI
Die Neue Berliner Illustrierte - NBI ging aus der “Berliner Zeitung”
hervor und gab einen unterhaltsamen Querschnitt durch den Alltag der DDR.
Politische Berichte, Informationen über ferne Länder, in die zu
reisen eher schwierig war, Fortsetzungsromane, Heimwerkertips, Gesundheitsratgeber,
Sportlerposter, und natürlich seit 1972 eine Seite für Kinder mit
dem von Willy Moese gezeichneten Affen NUK (kurz für NBI - unsere Kinderseite)
als Maskottchen.
Die NBI erschien wöchentlich und kostete in den 80er Jahren 60 Pfennig.
Sie war eine viel gelesene Zeitschrift und mit ihrer Auflage von unzureichenden
726.000 Exemplaren gefragte Bückware.
Freie Welt
Die Freie Welt war neben "NBI" und "Für Dich" die
dritte großformatige DDR-Illustrierte. Sie erschien von 1954 bis 1991,
zunächst im Verlag Kultur und Fortschritt, Berlin, ab 1964 im Berliner
Verlag. Die Erscheinungsweise war 1954/55 halbmonatlich, 1956-1977 wöchentlich
und ab der Nummer 41/1977 schließlich 14-tägig.
Die Freie Welt berichtete über Kultur und Alltagsleben in der DDR, war
aber auch mit der "Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft
(DSF)" als Herausgeber, die mit der meisten politischen Propaganda.
Der Verkaufspreis lag in den 70er Jahren bei 50 Pfennig und in den 80er Jahren
bei 80 Pfennig.
Guter Rat
Guter Rat wurde 1945 in Leipzig gegründet und gehört zu den wenigen
ostdeutschen Publikumszeitschriften, die den Schritt in den Westen geschafft
haben. Über 40 Jahre lang stand die sozialistische Verbraucherzeitschrift
ihren Leser mit Improvisations- und Basteltipps zur Seite. Den Erfolg verdankt
das Heft seinen Bauanleitungen und Rezepten, Warentests, Rechtstipps und der
Verbraucherberatung.
Vor der Wende hatte der Gute Rat eine durchschnittliche Auflage von etwa 768.500
gedruckten Exemplaren. Guter Rat erscheint heute monatlich beim Burda-Verlag
in München, etwa 270.000 Exemplare jeder Ausgabe werden verkauft.
Sibylle
Die Gründung der Sibylle 1956 fiel in die Folgezeit des "Neuen
Kurses" nach Stalins Tod 1953. Sie erschien monatlich im A4 Format als
Zeitschrift für Mode und Kultur beim Verlag für die Frau (Leipzig)
und war ausgesprochen beliebt. Mit einer durchschnittlichen Auflage von 200.000
Exemplaren konnte der Bedarf bei weitem nicht gedeckt werden. Auch die Sibylle
gehörte zur sogenannten Bückware.
1994 erwarben 4 Sibylle - Redakteurinnen die Rechte an der Zeitschrift und
gaben diese bis zu ihrer Einstellung im Februar 1995 im Eigenverlag heraus.
FF-Dabei
Im Oktober 1959 ging die FF-Dabei (Funk und Fernsehen der DDR) aus der Zeitschrift
"Unser Rundfunk" hervor. In den 60er Jahren hieß die Zeitschrift
noch FF, später wurde der Name auf FF-Dabei erweitert. Die Progammillustrierte
der DDR beinhaltete neben dem Fernseh- und Radioprogramm auch aktuelle Unterhaltungsthemen.
Sie erschien wöchentlich und kostete anfangs in schwarzweißer Aufmachung
30 Pfennig, in den 70er Jahren - nun in farbiger Gestaltung - 50 Pfennig.
Im Jahr 1989 erreichte die FF-Dabei eine Auflage von 1.5 Millionen Exemplaren.
Gruner+Jahr (Hamburg) übernimmt im Juli 1990 die FF-Dabei vom Berliner
Verlag. (Gemeinsam mit "Das Magazin") Im November 1993 verkauft
Gruner+Jahr die FF an den Deutschen Supplement Verlag (Nürnberg).
Bis heute existiert die FF-Dabei als Beilage der Zeitschrift TV-Today für
Abonnenten in den Neuen Bundesländern.
Für Dich
Für Dich - Die Illustrierte für die Frau war eine Wochenzeitschrift
für Frauen, die seit 1962 erschien. Sie hatte eine durchschnittliche
Auflagenzahl von 926.000 Heften
Das Magazin
Das Magazin wurde bereits 1924 gegründet und ist damit eine der ältesten,
noch erscheinenden Zeitschriften Deutschlands. 1941 zunächst eingestellt,
erlebte es erst nach dem Volksaufstand vom 17.Juni 1953 seine Wiedergeburt
beim Berliner Verlag. Es erschien fortan monatlich und bot inhaltlich einen
Mix aus Reiseberichten, Mode, Erzählungen, Rätseln und etwas Erotik
Die Januarausgabe 1954 enthielt die erste der berühmten Aktfotografien
Günter Rösslers.
Kurz vor dem Mauerfall erschien das Heft mit einer Druckauflage von 568.500
Exemplaren.
Zu DDR-Zeiten sehr begehrt und schwer zu bekommen, erfreut sich Das Magazin,
als eine der wenigen die Wende überlebenden Zeitschriften, zumindest
im Osten noch immer ausreichender Beliebtheit
1990 übernimmt Gruner+Jahr den Berliner Verlag und damit auch Das Magazin.
Doch die Auflage sank, dass neue Konzept des Hauses kam bei den Lesern nicht
an - das Heft war wenig erfolgreich. 1992 verkauft Gruner+Jahr die Zeitschrift
an die neugegründete "Das Magazin-Verlagsgesellschaft". Diese
musste Ende 2002 Insolvenz anmelden. Die Neue Odersche Agentur, kurz NO-Agentur
(Frankfurt a.Oder) kaufte das Magazin. Im September 2002 ging die Zeitschrift
in den Besitz des Seitenstraßenverlages (Berlin) über, der speziell
für diesen Zweck neu gegründet wurde. Die gedruckte Auflage beträgt
etwa 50.000 Exemplare.
Practic
Einmal im Ouartal erschien die Practic - Das Magazin der Selbstbautechnik.
Die Zeitschrift war für den ambitionierten Bastler unter den DDR-Bürgern
gedacht. Und gebastelt wurde in der DDR ja bekanntlich immer, denn in Zeiten
sozialistischer Mangelwirtschaft fehlte viel und es gab wenig.
So waren in der Practic u.a. Bastelanleitungen zum billigen und zweckmäßigen
Selbstbau von Lampenschirmen zu finden oder es wurde erklärt wie man
selbst ein Musik-Rack für seine RFT-HIFI-Anlage baut oder Lichteffekte
für die Disco realisiert.
Im Heft 3/1981 wurde sogar ein Lösungsweg zum in den 80ern auch in der
DDR sehr beliebten Zauberwürfel gezeigt.
Titelstory von Heft 2/1984 - "Wasserwandern auf neue Art - Schwimmskier,
mit denen man übers Wasser laufen kann"
Armeerundschau (ar)
Die Armeerundschau war ein Soldatenmagazin und wurde vom Militärverlag
der DDR monatlich herausgegeben. Sie erschien von 1956 bis 1990.
Sputnik
Der Sputnik war eine sowjetische Hochglanz-Zeitschrift im A5-Format, die
seit 1967 publiziert wurde. Sie wurde von der Presseagentur Nowosti in russisch,
deutsch, englisch, französisch, spanisch, tschechisch und ungarisch vertrieben.
Sie war dem DDR-“Magazin” ähnlich und zeichnete sich durch
eine vielfältige Berichterstattung aus. Sie bot kulturelle Themen ebenso
wie Reisebeschreibungen oder Tips für den Alltag. Aber auch politische
Artikel waren enthalten. Diese waren wie in der DDR propagandistisch gestaltet.
Der Sputnik war bei den Lesern der DDR sehr begehrt, aber leider schwer erhältlich.
Die Beschaffungsprobleme waren die gleichen wie beim “Magazin”.
Wer ein Abonnement bei der Post erhielt, zählte zu den wenigen Lesern,
die ohne ständige Nachfrage oder Bestechung der Kioskbesitzer regelmäßig
die Zeitschrift erhielten. Zu Beginn der 1980er Jahre zählte der Sputnik
eine Million Exemplare, von denen 180000 in deutsch erschienen.
Der Neuerer
Die Zeitschrift für Erfindungs- und Vorschlagwesen wurde vom Amt für
Erfindungs- und Patentwesen der DDR herausgegeben und erschien monatlich im
Verlag Die Wirtschaft, Berlin.
Vom ersten Jahrgang 1952 bis zum 13. Jahrgang 1964 war die Zeitschrift noch
unter dem Titel "Erfindungs- und Vorschlagwesen" im Deutschen Zentralverlag,
Berlin, erschienen, als Der Neuerer firmierte sie dann ab dem 14. Jahrgang
1965 und wurde im 39. Jahrgang mit der Nr. 4/1990 eingestellt.
Die Zeitschrift war integraler Bestandteil der sogenannten »Neuererbewegung«,
in der Arbeiter, Bauern und Angestellte permanent dazu aufgefordert wurden,
Verbesserungsvorschläge, die zu einer höheren Produktivität
an ihrem Arbeitsplatz führen sollten, einzureichen. Diese Verbesserungsvorschläge,
die bis zu Erfindungen und Patenten gehen konnten, wurden großzügig
prämiert und waren Teil des sozialistischen Wettbewerbs, den die Brigaden
untereinander führten.
Die Zeitschrift enthielt somit vor allem Erfahrungsberichte aus der Neuererbewegung
und machte mit rechtlichen und organisatorischen Problemen im Erfindungs-
und Patentwesen vertraut.
Die Weltbühne
Die Weltbühne wurde 1905 gegründet und erschien beim Verlag der
Weltbühne GmbH. 1927 wurde Carl von Ossietzky Chefredakteur der Zeitschrift.
In der DDR galt Die Weltbühne als "Spielwiese der Intellektuellen"
(Helmuth Reinhardt in "Zwischen Mosaik und Einheit. Zeitschriften in
der DDR")
In den 80er Jahren hatte Die Weltbühne eine Auflage von etwa 31.600 Exemplaren.
Vor ihrer Einstellung Ende 1993 waren es noch 14.000 - 15.000.
Wochenpost
Wie auch das Magazin war die Wochenpost ein Kind der "Zuckerbrotstrategie"
nach dem 1953er Aufstand. Ihre erste Ausgabe erschien zu Weihnachten 1953,
ab Januar 1954 gab es sie wöchentlich, zunächst mit 24, später
mit 48 Seiten. Sie beinhaltete Themen wie Innen-, Wirtschafts-, Außen-
und Kulturpolitik ebenso wie Sport, Unterhaltung, Rätsel, Humor, Ratschläge,
Literatur, Philosophie und Geschichte.
Wenngleich auf der politischen Linie der DDR-Staatsführung, geht sie
zumindest in den ersten Jahren noch kritisch mit den Mangelerscheinungen des
Systems um. Sie bleibt über die Zeit ihres Bestehens ein begehrtes und
stets schnell ausverkauftes Blatt.
Bei ihrer Gründung hatte die Wochenpost eine festgelegte Auflage von
800.000 Exemplaren. Ab den 70er Jahren bis zum Ende der DDR stieg diese auf
1.25 Millionen Exemplare an.1995 kauft der Inhaber der Verlage Volk und Welt,
Berlin, und Luchterhand, München, 75 Prozent der Wochenpost-Anteile,
die restlichen 25 Prozent verkauft Gruner+Jahr, Hamburg, Ende 1996 an die
Woche. Die Wochenpost ist heute nicht mehr erhältlich.
Illustrierte Rundschau
Die Halbmonatliche illustrierte Zeitschrift erschien im Verlag Tägliche
Rundschau Berlin von Juni 1946 bis Oktober 1954 (1.-9. Jahrgang). Neben einer
Jahrgangs- erfolgte parallel auch eine durchgängige Zählung: insgesamt
erschienen 202 Ausgaben.
Von der inhaltlichen Ausrichtung her kann man die Illustrierte Rundschau
als eine Vorläuferin der Illustrierten "Freie Welt" ansehen.
Ihre Hauptaufgabe war es, den Deutschen in der Sowjetischen Besatzungszone
und später in der DDR das Leben in der Sowjetunion und den damals noch
als "Volksdemokratien" bezeichneten späteren sozialistischen
Bruderländern in Bildreportagen näher zu bringen. Folgerichtig empfahl
die Redaktion bei Einstellung der Illustrierten im Oktober 1954 ihren Lesern,
in Zukunft die "Freie Welt" zu abonnieren.
Weitere Illustrierte / Magazine:
Pramo (Modezeitschrift mit Strick- und Schnittmustern)
Modische Maschen
Urania (populärwissenschaftliches Magazin)
Troll (Rätselzeitung)
Sonntag (Organ des Kulturbundes (KB), wöchentlich herausgegeben)
Natur und Heimat (Monatl. Zeitschrift, vom Kulturbund der DDR herausgegeben)
Kinder- und Jugendzeitschriften
Bummi
Das so genannte "Bummi-Heft" erschien von 1957-1966 einmal, später
zweimal monatlich und richtete sich an Kleinkinder. Er erschien im A5 Format
und in Farbe. Neben Geschichten und Comics enthielt es Bastelanleitungen und
Spiele. Vor der Wende hatte das Heft eine durchschnittliche Auflage von 753.000
Exemplaren.
Der Bummi erscheint bis heute beim Pabel-Moewig Verlag, Rastatt. Dieser hatte
den Verlag Junge Welt 1990 gekauft. Bummi ist die einzige DDR Zeitschrift,
die bis heute dort verlegt wird und sich auch inhaltlich wiedererkennen lässt
- wenn auch in anderer Aufmachung.
Laut Pabel-Moewig Verlag werden heute noch etwa 120.000 Stück gedruckt.
Die verkaufte Auflage beträgt etwa 80.000 Stück.
ABC-Zeitung
Zu den nach dem Kriegsende ins Leben gerufenen Kinderzeitschriften gehörte
die ABC-Zeitung, ein sechzehnseitiges Blatt im A4-Format, das als Pendant
zur "Schulpost" und später zur "Trommel" für
Jungpioniere bzw. Schüler der Klassen 1-4 gedacht war und dies über
die gesamte DDR-Zeit mit einigen Formatänderungen auch bleiben sollte.
Letztere bestanden in vergrößertem Format und mehr Umfang ab Anfang
der 70er Jahre sowie zweimonatliches Erscheinen ab Mitte der 80er Jahre.
Die gedruckte Auflage erreichte vor 1989 eine Anzahl von 936.600 Exemplaren.
Herausgeber war der Zentralrat der FDJ.
Die ABC-Zeitung erschien beim Verlag Junge Welt und wurde gemeinsam mit anderen
DDR-Presseerzeugnissen des Verlages Junge Welt 1990 vom Pabel-Moewig Verlag,
Rastatt übernommen. Bis 1996 wurde die ABC Zeitung verlegt und mit Nr.
2/1996 eingestellt.
Trommel
Das Gegenstück zur "ABC-Zeitung" für ältere Schulkinder
und Thälmannpioniere (Klassen 4-7) war die Zeitung Trommel. Auch sie
wurde vom Zentralrat der FDJ herausgegeben und erschien von 1958 bis 1991
im Verlag Junge Welt. Sie verstand sich als direkter Nachfolger von "Unsere
Zeitung" (erschien seit Mai 1948) und "Der junge Pionier" (von
1949-1958). Der Erscheinungsrhythmus war zunächst wöchentlich, ab
1978 gab es nur noch 48 Ausgaben pro Jahr.
Anders als die "ABC-Zeitung" ähnelte die Trommel schon eher
einer Tageszeitung. Natürlich war auch die Trommel propagandistisch geprägt.
Im 44. Jahrgang wurde die Zeitung mit Nr. 4/1991 eingestellt.
Piefke und Schniefke / Die fröhliche Minute
Mosaik
"Mosaik" wurde 1955 zunächst mit den Digedags und Ritter Runkel,
ab 1976 mit den Abrafaxen berühmt. Bis 1956 erschien es nur quartalsweise,
ab Januar 1957 wurde es monatlich mit 24 Seiten (A5) in Farbe gedruckt. Das
Comicheft wurde vom Zentralrat der FDJ herausgegeben, erschien im Verlag Junge
Welt und war äußerst beliebt. Am Zeitungskiosk war es nicht ohne
weiteres zu bekommen, da die Auflagenzahl von 1.006.300 Exemplaren(1988) dem
Bedarf bei weitem nicht gerecht wurde.
Auch nach der Wende konnte sich das "Mosaik" behaupten und erscheint
seit 1991 im Steinchen für Steinchen Verlag (Berlin) mit einer Druckauflage
von 102.000 Exemplaren und 50.000 Abonnenten.
Atze
Das Comicmagazin der DDR erschien erstmals 1955. Es wurde ebenfalls vom Zentralrat
der FDJ herausgegeben und erreichte vor 1989 eine Auflage von ca. 562.400
Exemplaren. 1991 wurde die Atze eingestellt.
Fix und Fax - Folge 272 aus Atze 10/1980
FRÖSI
"Fröhlichsein und singen" kurz FRÖSI erschien erstmals
1953 und wurde vom Zentralrat der FDJ monatlich herausgegeben. Gedruckt wurden
Artikel über das Pionierleben, Bastelideen und Soldaritätsaktionen
wie das Sammeln von Wertstoffen (Maskottchen: Elefant Emmi) ebenso wie Comics
und Geschichten mit den Trickfiguren Otto und Alwin, Käpt`n Lütt,
Mutz und Strubbel. 1988 betrug die Auflage der FRÖSI 620.100 Exemplare.
Nach der Wende wurde die FRÖSI zunächst eingestellt. In der Juli
Ausgabe 2002 von "Neues Deutschland" versuchte man die Kinderzeitung
als Beilage wiederzubeleben - das Interesse der Leser war allerdings so gering,
dass die Beilage zum ersten und letzten Mal erschien.
neues leben
Das Jugendmagazin neue leben erschien monatlich und in seiner bekannten Form
(64 Seiten, A5 Format) erstmalig 1954 im Verlag Neues Leben. Tatsächlicher
Herausgeber war allerdings der Zentralrat der FDJ.
Das nl, wie es kurz im Volksmund genannt wurde, war ein beliebtes Magazin
für Jung und Alt und an den Kiosken und in Zeitungsläden nur schwer
zu bekommen. Lediglich 540.000 Exemplare wurden gedruckt. Glücklich war,
wer eines der wenigen Abonnements besaß. Inhaltlich widmete sich das
nl Themen wie Politik, Freizeit, Musik, Literatur und Film. Beliebt und stets
in aller Munde waren die Aufklärungsseiten von Prof. Bormann über
Liebe und Sex.
38 Jahre nach Erscheinen des ersten Heftes, im Januar 1992, wurde das neue
leben eingestellt.
Der Verlag Pabel Moewig, Rastatt, eine Tochter des Heinrich Bauer Verlages,
Hamburg, hatte 1990 den Verlag Junge Welt von der Treuhand erworben und gab
das nl zunächst unter dem Namen "neu leben. Das junge Magazin."
heraus. Doch die Auflagenzahlen gingen stetig nach unten. (Juli 1990: 300.000,
Oktober 90: 199.000, November 90: 160.000) Die bereits produzierte Februarausgabe
1992 erschien nicht mehr.(Als Ersatz erhielten 30.000 Abonnenten plötzlich
die Zeitschrift "Coupè".)
Jugend und Technik
Die Zeitschrift Jugend und Technik war ein populärwissenschaftlich technisches
Jugendagazin und erschien monatlich im Verlag Junge Welt. Herausgeber war
der Zentralrat der FDJ.
Die j+t enthielt Bauplanbeilagen, berichtete über Bauprojekte, gab Bastelhilfen
und erklärte naturwissenschaftliches Phänomene.
Aber auch Witze und Rätsel unterhielten den Leser.
Technikus
Der Technikus, Magazin für Wissenschaft und Technik erschien von 1963
bis 1990 monatlich und war Nachfolgerin der Zeitschrift "Rakete"
(1958–1962), die wiederum Nachfolgerin der Zeitschrift "Schulpost"
(1946–1957) war.
Er enthielt haupsächlich naturwissenschaftliche Beiträge, aber auch
utopische Kurzgeschichten. Der Technikus glich daher inhaltlich der "Jugend
und Technik", war jedoch für ein jüngeres Publikum bestimmt.
Auch der Technikus wurde im Verlag Junge Welt vom Zentralrat der FDJ herausgegeben.
Die Schulpost
Seit Juli 1946 erschien unter Lizenz der Sowjetischen Militärverwaltung
im Verlag Volk und Wissen eine zunächst zwölfseitige Zeitschrift
für Schüler, mit viel Literatur, Berichten aus aller Welt, naturwissenschaftlichen
Beiträgen und sehr sporadisch auch diversen Bildgeschichten. Nach der
Gründung der DDR wurde der Zentralrat der FDJ zum Herausgeber und der
Verlag Junge Welt zum Verleger. Das Blatt wurde umfangreicher und etwas bunter,
aber auch wesentlich literaturlastiger.
Mit dem Erscheinen der "FRÖSI" 1953 übernahm diese den
Unterhaltungspart, und Die Schulpost verstärkte ihre literarisch-naturwissenschaftliche
Ausrichtung.
1958 wurde Die Schulpost in die Zeitschrift "Rakete" umgewandelt.
Rakete
Zum Jahreswechsel 1957/58 wurde in einem nahezu nahtlosen Übergang aus
der seit einem Jahr in kleinerem Format erscheinenden "Schulpost"
die Zeitschrift Rakete. Der naturwissenschaftliche Teil hatte darin heftig
zugenommen, während weniger allgemeine Unterhaltung, Literatur etc. Platz
fand. Nach fünf Jahren regelmäßigen monatlichen Erscheinens
(mit einer sommerlichen Doppelnummer 7/8) wurde das Blatt letztmalig einer
Veränderung unterzogen und hieß ab 1963 bis zum Ende der DDR "Technikus".
Der Junge Pionier
Von 1949 bis 1958 erschien das auf Pioniere zugeschnittene und von der Pionierorganisation
"Ernst Thälmann" herausgegebene zeitungsartige Wochenblatt
Der Junge Pionier. Sie war der Nachfolger der seit Mai 1948 erscheinenden
Zeitschrift "Unsere Zeitung".
Aus Der Junge Pionier ging 1958 die "Trommel" hervor.
Unser Robinson
Der Kinderbuchverlag der DDR gab in den ersten Jahren seines Bestehens, von
1957 bis 1960, ein kleines, 16seitiges Magazin heraus, in dem für die
Bücher des Verlages Werbung gemacht und Auszüge abgedruckt wurden.
Fred Rodrian, Autor des "Wolkenschafs", war Chefredakteur, viele
andere erfolgreiche DDR-Kinderbuchautoren schrieben Beiträge, die teilweise
sehr politisch oder propagandistisch waren.
Fachzeitschriften
Melodie und Rhythmus (m&r)
Die Melodie und Rhythmus erschien seit 1957 monatlich als Fachblatt für
Tanz- und Unterhaltungsmusik. Zunächst im Miniformat, gab es die m&r
später in A4, wurde aber weiterhin, mal abgesehen von den farbigen Cover
und Poster, in schwarz/weiß gehalten.
Zu Beginn war der Inhalt der Zeitschrift streng nach der kulturpolitischen
Linie von Partei und Regierung ausgerichtet, später lockerte sich das
etwas auf. So gab es in der m&r Nachrichten und Poträts von nationalen
und internationalen Künstlern, sowie Berichte von Anmiga-Neurscheinungen.
In der Mitte des Heftes war ein Poster in Farbe zu finden, welches im Gegensatz
zum Rest der Zeitung auf hochwertigen Papier abgedruckt wurde.
Nach dem Mauerfall übernahm der Henschel Verlag Berlin, die Herausgabe
der Zeitschrift. 1991 stellte dieser die Melodie und Rhythmus ein.
Der Deutsche Straßenverkehr
Der Deutsche Straßenverkehr erschien das erste mal 1953 und war die
erste Wahl, wenn es um Trabi, Wartburg & Co ging.
Der Inhalt unterschied sich kaum von den heutiger Autozeitschriften. Es gab
Fahrberichte von DDR-Fahrzeugen und Autos aus dem sozialistischen Bruderländern,
Antworten auf Fragen zur Verkehrssicherheit und Verkehrsrecht, Reparaturanleitungen,
Reisetipps.
Den Sraßenverkehr gibt es auch heute noch. Er erscheint alle 14 Tage
beim "Vereinigte Motor-Verlage GmbH & Co. KG" und wird seit
1990 unter den Namen "AUTOStraßenverkehr" herausgegeben.
KFT - Kraftfahrzeugtechnik
Neben "Der Deutsche Sraßenverkehr" war die KFT die zweite
DDR-Zeitschrift, die sich mit dem Thema Auto und Verkehr befaßte. Der
Schwerpunkt wurde hier jedoch auf die Technik der Fahrzeuge gelegt.
Illustrierter Motorsport.
Kaum zu glauben, aber auch in der DDR wurde Motorsport betrieben. Erfolgreichster
und populärster Rennfahrer der DDR war Ulli Melkus, der 1990 bei einen
Verkehrsunfall ums Leben kam. Sein Sohn Ronny Melkus fährt heute Rennen
in der Tourenwagenserie V8STAR.
Der Illustrierte Motorsport erschien monatlich seit 1951. In ihn fand man
jede Menge Berichte, Ergebnisse und Statistiken von nationalen und internationalen
Motorsportereignissen, aber auch Artikel über Tuningmaßnahmen,
Testberichte, Reparaturtips und ein Anzeigenmarkt..
Wohnen im Grünen
1989 verfügte jeder zweite Haushalt in der DDR über einen Garten.
Mit Wohnen im Grünen wurde dieser Tatsache Rechnung getragen und so war
diese Zeitschrift in erster Linie an den Kleingartenbesitzer gerichtet.
Inhaltlich drehte sich dann auch alles um das Thema Garten. So fand man u.a.
Tips zum Düngen, es wurde auf Gemüsesorten verwiesen, die sich besonders
zum Anbau eignen, neue Apfelsorten vorgestellt oder auch erklärt wie
man seinen Garten am Besten winterfest macht.
Kultur im Heim
"Schöner Wohnen" war auch in der DDR ein Thema.
In der Zeitschrift Kultur im Heim gab es jede Menge Einrichtungstips, es wurden
Neuheiten der DDR-Möbelindustrie vorgestellt, aber auch Fragen zu Reklamationsfristen
beantwortet.
Kultur im Heim wurde vom Verlag "Die Wirtschaft Berlin" herausgegeben
und erschien sechsmal im Jahr.
Filmspiegel
Im Filmspiegel, den es seit 1955 gab und der aller zwei Wochen herausgegeben
wurde, drehte sich alles um das Thema Film.
Neuvorstellungen nationaler und internationaler Filme, Filmkritiken, Berichte
von Dreharbeiten und Porträts von Schauspielern oder Regisseuren bildeten
den inhaltlichen Schwerpunkt der Zeitschrift - in der Mitte des Filmspiegels
war stets ein Farbposter von nationalen und internationalen Schauspielern
zu finden.
Progress Filmprogramm
Wer wissen wollte was demnächst im Kino läuft, kaufte sich im Filmtheater
seiner Wahl das Progress Filmprogramm. Es wurde hier monatlich vom einzigen
DDR-Filmverleih "Progress-Film-Verleih" herausgegeben und enthielt
neben Berichten von neuen Filmen auch Poträts von nationalen und internatinalen
Schauspielern.
Den Filmverleih gibt es heute noch, das Heft nicht mehr.
Der Hund
Die Zeitschrift war für alle Hundefreunde bestimmt. Hier fand man Tips
zur Pflege, Haltung und Erziehung seines besten Freundes.
Der Hund hat die Wende gut überstanden und wird auch heute noch monatlich
aufgelegt.
Weitere Fachzeitschriften:
FUWO - Die neue Fussballwoche
Magazin für Haus und Wohnung
Das Handwerk
Fotografie
Fotokinomagazin
Unsere Jagd - Zeitschrift für Jäger
Funkamateur
Tageszeitungen
Deutsches Sportecho
Die täglich erscheinende Sportzeitung wurde 1947 gegründet und
wurde vom Deutsche Turn und Sportbund (DTSB) herausgegeben.
Vor der Wende hatte sie eine Auflage von 185.000 Exemplaren. Nach 1989 teilten
sich die Verlage Springer, Berlin und Hamburg, und der Sportverlag GmbH, Berlin,
das Blatt zu gleichen Teilen. Die Auflagenzahlen sanken in den 90er Jahren
auf 37.000 Exemplare.
Am 3. April 1991 wurde das Deutsche Sportecho eingestellt.
Tribüne
Die Tribüne war das täglich erscheinende Presseorgan des Freien
Deutschen Gewerkschaftsbundes (FDGB), der staatlichen Gewerkschaftsorganisation
der DDR.
Junge Welt
Die Junge Welt wurde am 12.2.1947 als Sprachrohr der Jugend-Massenorganisation
FDJ (Freie Deutsche Jugend) gegründet. Doch erst 1952 wurde die Junge
Welt zur Tageszeitung und erscheint bis heute unter gleichem Namen. Sie entsprach
in der Gestaltung einer normalen Zeitung, enthielt aber neben den Nachrichten
auch jugendgerechte Rubriken, wie “Unter vier Augen”, in der zum
Beispiel Fragen zu Partnerschaft und Sexualität beantwortet wurden.
Nach der Wende übernahm die Linke Presse Verlags- Förderungs- und
Beteiligungsgenossenschaft Junge Welt e.G., Berlin, die Herausgabe des linksorientierten
Blattes, das heute eine gedruckte Auflage von ca. 20.000 Exemplaren erreicht.
Neues Deutschland
Das Neue Deutschland (ND) erschien erstmalig am 23.April 1946 nach Gründung
der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) als deren Zentralorgan.
Als Pressestimme der Partei war das Blatt propagandistisch ausgerichtet und
Pflichtzeitung der Parteiangehörigen. Das Neue Deutschland bot wie kein
anderes Blatt Berichte, die einer strengen Kontrolle unterlagen. Der Leser
erfuhr ausschließlich das, was man ihm mitteilen wollte. Ganz besonders
augenscheinlich waren geschönte Berichte über wirtschaftliche Planvorgaben
und Planerfüllungsbilanzen.
Das ND wird heute von der "Neues Deutschland Druckerei und Verlag GmbH,
Berlin", herausgegeben und erscheint als linke Tageszeitung mit einer
verkauften Auflage von 53.746 Stück.
Die SED-Tageszeitungen der Bezirke
Neben "Neues Deutschland", dem Zentralorgan der SED, gab es 14
SED-Bezirkstageszeitungen. Für den Ostteil Berlins erschienen im SED-nahen
Berliner Verlag die "Berliner Zeitung" und die einzige Boulevardzeitung
der DDR, die "BZ am Abend".
Nach der Wende wurden viele SED-Tageszeitungen an westdeutsche Großverlage
verkauft und erscheinen auch heute noch, einige jedoch unter anderen Namen.
So wurde aus der "Volksstimme" die "Magdeburger Volksstimme",
aus der "Freiheit" die "Mitteldeutsche Zeitung", "Das
Volk" heißt jetzt "Thüringer Allgemeine" und die
"Volkswacht" ist nun die "Ostthüringer Zeitung".
Die Zeitungen:
Sächsische Zeitung (Dresden)
Lausitzer Rundschau (Cottbus)
Leipziger Volkszeitung (Leipzig)
Volksstimme (Magdeburg)
Freiheit (Halle)
Freie Presse (Karl-Marx-Stadt)
Das Volk (Erfurt)
Volkswacht (Gera)
Ostsee-Zeitung (Rostock)
Schweriner Volkszeitung (Schwerin)
Freie Erde (Neubrandenburg)
Märkische Volksstimme (Potsdam)
Neuer Tag (Frankfurt/Oder)
Freies Wort (Suhl)
Berliner Zeitung (Berlin)
BZ am Abend
Die Tageszeitungen der DDR-Blockparteien
Auch die DDR-Blockparteien hatten ihre eigenen Tageszeitungen. Neben dem
DDR-übergreifenden "Zentralorgan", gab es hier auch noch einige
Bezirksausgaben.
Tageszeitungen der LDPD:
Der Morgen (Zentralorgan)
Sächsisches Tageblatt (Dresden, Leipzig)
Liberal-Demokratische Zeitung (Halle, Magdeburg)
Thüringische Landeszeitung (Erfurt, Gera, Suhl)
Norddeutsche Zeitung (Rostock, Schwerin, Neubrandenburg)
Tageszeitungen der NDPD:
National-Zeitung (Zentralorgan)
Norddeutsche Neueste Nachrichten (Rostock, Schwerin, Neubrandenburg)
Sächsische Neueste Nachrichten (Dresden, Karl-Marx-Stadt)
Thüringer Neueste Nachrichten (Erfurt, Gera, Suhl)
Brandenburgische Neueste Nachrichten (Potsdam, Cottbus)
Mitteldeutsche Neueste Nachrichten (Leipzig, Halle, Magdeburg)
Tageszeitungen der DDR-CDU:
Neue Zeit (Zentralorgan)
Die Union (Dresden, Leipzig, Karl-Marx-Stadt)
Der Neue Weg (Halle, Magdeburg)
Thüringer Tageblatt (Erfurt, Gera, Suhl)
Der Demokrat (Rostock, Schwerin, Neubrandenburg)
Märkische Union (Cottbus, Potsdam, Frankfurt/Oder )
Tageszeitung der DBD:
Bauern-Echo (Zentralorgan)
Nova Doba
Die Nova Doba war die auflagenschwächste Tageszeitung der DDR. Sie war
für die sorbische Minderheit in der DDR bestimmt und wurde in sorbischer
Sprache herausgegeben.